Wir gehen jetzt zu mir, um etwas zu trinken
Geschrieben von Logan am 10. Jun 2008Gestern um etwa 23Uhr war ich zu Fuss auf dem nach Hauseweg vom Training. Auf der anderen Strassenseite kam eine sexy Dame aus einem Gebäude. Ich schaute sie an. Sie schaute mich an. Ich machte ein etwas übertrieben erstauntes Gesicht. Sie schaute mich an. Ich wartete bis ich über die Strasse kann, ging zu ihr hin und sagte: „Hallo wie gehts?“, als ob ich sie kennen würde. Sie antwortete und wir gingen zusammen in die gleiche Richtung. Sie schien mich zu kennen. Wie sich später herausstellte redete ich einmal vor etwa vier Jahren mit ihr in einem Club. Freut mich, dass sie sich daran erinnerte!
Wir machten Small Talk und gingen zusammen weiter. Sie sollte glaube ich auf den Bus oder das Tram, ging aber mit mir weiter. Nach etwa 5 oder 10 Minuten Spaziergang kamen wir an eine Kreuzung, wo sie einen Bus nehmen und ich zu mir nach Hause abbiegen sollte. Ich schlug vor, sie solle mitkommen um bei mir etwas zu trinken. Sie folgte mir.
Bei mir drückte ich ihr ein Glas Wasser in die Hand und nahm mir ebenfalls eins. Wir setzten uns auf den Balkon, ich stellte eine Kerze auf den Tisch und zündete sie an. So schön, mit Kerzenlicht und einem klaren Sternenhimmel! Wir hielten uns die Hände. Sie sagte sie hätte keine Beziehung und hätte auch keine Zeit dafür und schien beruhigt, dass ich auch nicht auf der Suche nach einer Beziehung bin. Ich zog sie zu mir, küssen wollte sie aber nicht. Ich fragte sie, ob sie sich fürchte und lasse sie los. Nein. Wir redeten noch eine Weile, dann wollte sie auf ihren Bus, da sie nicht genau wusste, wann der letzte fährt.
Ich half ihr in ihre Jacke, wir umarmten uns und küssten uns leicht auf den Mund. Dann sagte ich ihr, dass ich sie nicht beunruhigen wolle und gab ihr meine Telefonnummer. Sie fragte wann sie anrufen soll. Ich antwortete, sie solle ein SMS schreiben. Danach brachte ich sie zur Bushaltestelle. Auf dem Weg dorthin war eine ziemlich witzige Stimmung. Ich umarmte sie und schubste sie ein paar mal, worauf sie mich zurück schubste. Das hört sich vielleicht jetzt beknackt an, aber sowas macht Spass.
Ich denke, als sie bei mir daheim war, wollte ich dass etwas passiert und ich blockierte dadurch den natürlichen Ablauf. Ich glaube ich sehe jetzt den Unterschied zwischen handeln mit und ohne „Wollen etwas zu erreichen“, kann allerdings dieses Wollen noch nicht so genau kontrollieren. Vielleicht ist die Verlockung noch zu gross, um sie vollständig loszulassen. Aber das übe ich ja jetzt…
5 Kommentare
Arden am 10. Juni 2008 um 21:43
Gratulation! Du hast grundsätzlich ein starkes Game. Dass du die Frau innerhalb weniger Minuten und notabene spät abends um 23.00 nach Hause nehmen konntest ist ziemlich souverän. Du stellst dir berechtigterweise die Frage, warum das Küssen etc. nicht geklappt hat.
M.E. geht es nicht um „Handeln mit oder ohne etwas zu erreichen“. Handeln ohne etwas zu erreichn gibt es m.E. nicht. Es geht darum oder soll darum gehen, Handeln um etwas zu erreichen aber auf eine Art und Weise Handeln, dass sich die Frau wohl fühlt.
Aus deinem Bericht schliesse ich, dass du ihr bei dir zuhause ein Glas Wasser angeboten hast, danach Kerzen angezündet hast und ihr dann die ruhige Stimmung (sternenklare Nacht) genossen habt. So wie du es beschreibst, war es eher eine „ernste“ Stimmung und wenig Spass in diesem Moment. Mit der oben erwähnten „Art und Weise“ meine ich z.B. der Frau einen Drink anbieten, anbieten einen Drink nach Wahl zu mixen inkl. Eiswürfel, einen kleinen Snack servieren. Beim Drink geht es nicht um sich zu betrinken, sondern darum, dass du in der Lage bist, jederzeit spontan eine gute lockere, humorvolle Stimmung zu verbreiten (Eiswürfel!, Handlung Drink mixen für die Frau). Und sie weiss auch, dass du etwas für sie tun kannst, wenn es darauf ankommt. Dann würde ich die verschiedensten Themen ansprechen. Von ernst (sternenklare Nacht) über völlig oberflächlich wie z.B. sie fragen, ob sie immer spätnachts mit fremden Männern mitgeht, oder sagen, dass du sehr Risiko freudig seist, da du sie mit nach Hause genommen hättest, man wisse ja nie bei diesen Frauen heutzutage etc. (ich denke du weisst was ich meine). Ziel soll sein, dass der ernste Moment (sternenklare Nacht) gleichzeitig/abwechselnd mit dem humorvoll-oberflächlichen Moment besteht.
Dass du versuchst hast, sie zu küssen finde ich gut. Als sie ablehnte, warum hast du sie gefragt, ob sie sich fürchte? Hatte sie Grund sich zu fürchten in diesem Moment?
Du hast ihr dann deine Nummer gegeben und sie fragte dich, wann sie anrufen soll. Dies zeigt, dass sie grundsätzlich interessiert ist, aber sich vom Mann führen lassen will. Warum hast du ihr gesagt, sie solle dir ein SMS schreiben? Was war genau der Grund? M.E. ist ein SMS unpersönlich und ein Telefon viel persönlicher. Du hättest z.B. sagen können: “ Rufe mich doch am Dienstag abend an, ok?“. Oder gibt es einen Grund, warum du es von der relativ persönlichen Ebene (zu Besuch bei dir) auf eine eher unpersönliche Ebene (SMS) bringen wolltest?
Ich will nun nicht behaupten, du hättest mehr bei der Frau erreicht, wenn du ihr einen Drink gemixt oder mehr geredet hättest, doch will ich einfach damit sagen, dass man durchaus Handeln kann „mit etwas zu wollen“, es kommt einfach auf die Art und Weise an, wie man zum Ziel kommen will.
Arden
Logan am 11. Juni 2008 um 11:03
Danke für deine Analyse Arden! Du gibst mir wertvolle Hinweise. Ich antworte auf deine drei Punkte.
Es war nicht so, dass wir bei mir nur händchenhaltend die Sterne genossen haben. Ich hab das nicht so genau beschrieben. Wir haben natürlich die ganze Zeit geredet über irgendwas. Womit du recht hast ist, dass dort die Stimmung nicht so locker war.
Warum ich fragte ob sie sich fürchte? Ich zeige ihr damit, dass ich sie immernoch voll akzeptiere, auch wenn sie nicht das macht was ich will. Ich fragte glaub zuerst, was sie mir wirklich sagen möchte.
Mit dem telefonieren oder SMS schreiben liegst du sicher richtig. Es wäre besser, sie anrufen zu lassen. Da ich jedoch die nächsten paar Abende schon ausgebucht hatte, wollte ich mich nicht festlegen, wann sie anrufen soll. Vielleicht hätte ich ihr das besser so gesagt.
Und nun muss ich auf das „etwas erreichen wollen“ zurückkommen. Ich bin der Überzeugung, dass das der Grund war, dass ich eben nicht so locker war bei mir zuhause. Aber da werden wir wohl in nächster Zeit unterschiedliche Meinungen haben…
Hannali am 12. Juni 2008 um 16:39
Das klngt ja zu märchenhaft.
Das wäre auf jeden Fall ein guter ANfang für einen FIlm 😉
Arden am 12. Juni 2008 um 18:48
@Logan
Deine Begründung kann ich nachvollziehen. Dennoch habe ich noch zwei Bemerkungen bzw. Hinweise. Es sind Details.
Was denkst du, wäre passiert, wenn du – anstatt dich nach ihrem Wohlbefinden (fürchten) zu erkundigen – ihr ablehnendes Verhalten völlig ignoriert hättest und einfach dich weiter mit ihr unterhalten hättest (also ohne eben diese Frage)? Ich bin überzeugt, sie hätte sich ebenso wohl und akzeptiert gefühlt. Weisst du warum? Da du mit ihr weiterhin gesprochen hast! Das reicht schon. Es geht hierbei darum, nur ihre Kuss-Ablehnung zu ignorieren. Zusätzlich, und dies ist äusserst wichtig hättest du damit indirekt eine gewisse Dominanz/Selbstsicherheit demonstriert nach dem Motto: ich lasse mich auch in heiklen Situationen nicht aus der ruhe bringen und mir verschlägt es nicht so schnell die Sprache und sowieso, mir ist es egal ob du mich jetzt küsst oder erst später.
Betr. das Telefonat: M. E. wäre es angebracht gewesen, wenn du ihr einen bestimmten Tag genannt hättest und zwar unabhängig von deiner persönlichen Agenda. Weisst du warum? Die Frau will eine klare Antwort, da sie explit danach fragt (sie hat ja nicht gefragt, ob sie telefonieren oder SMS schreiben soll). In diesem frühen Flirt-Kennenlern-Stadium stecken die Beteiligten Grenzen ab, allg. wird abgecheckt, man wirft einander den „Ball“ zu, achtet auf Reaktionen des anderen und es wird versucht herauszufinden ob man die „gleiche Sprache“ spricht. Du weisst selber, oft geschieht dies mit solchen vordergründig banalan Fragen. Es sind die kleinen Details in der Verhaltensweise, Kommunikation und Art der Fragen/Antworten der Beteiligten, die zählen, die aber unter Umständen auf den Verlauf der Geschehnisse gross Wirkung haben.
Deshalb, sich ernsthafte Gedanken über „ich habe ja gar keine Zeit am Tag X einen Anruf entgegen zu nehmen“ sind m.E. völlig überflüssig. Es geht in diesem Moment nicht um das künftige Telefongespräch bzw. Erreichbarkeit als solches (nur vordergründig), sondern vielmehr geht es um Grenzen stecken, Grenzen sprengen (z.B. versuchen zu küssen), klare Aussagen (Alpha-Eigenschaften), prüfen woran man ist beim Gegenüber, Führen oder geführt zu werden, Kennenlernen, Anziehung erzeugen, erhalten und nicht zuletzt wird m.E. bereits in diesem frühen Flirt-Kennenlern-Stadium eine (künftige) Rollenverteilung festgelegt!
Wenn sie dann anruft z.B. am dienstag und du nicht erreichbar bist, das spielt überhaupt keine Rolle. Du kannst jederzeit zurückrufen (empfehle ich auch). Es mach ausserdem den Eindruck, dass du beschäftigt bist und noch anderes zu tun hast, als den ganzen Tag auf ihren Anruf zu warten. Dies wirkt m.E. indirekt dominant (keine permanente Verfügbarkeit) und es steigert die Spannung!
Arden
Logan am 12. Juni 2008 um 23:38
Sehr gute Punkte, Arden. Danke für deinen Input!
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