Macht es Sinn sich zu verlieben?
Geschrieben von Logan am 28. Jul 2008Andy schrieb in einem Kommentar zu einem anderen Beitrag folgendes (Ich habe es hierher kopiert, damit mehr Leute es sehen können):
Also ich frage mich mittlerweile ob es überhaupt Sinn macht sich zu verlieben ( ok man kann es sich nicht aussuchen es kommt, wenn es kommt ) letztendlich geht es nach einiger Zeit ja sowieso wieder auseinander und dann tut es weh..
Was die meisten von euch vielleicht jetzt sagen werden.. Und was ist mit denen die schon 50 Jahre oder länger verheiratet oder zusammen sind? Meiner Meinung nach ist das bei 2 von 5000 Paaren die “Liebe” , bei 2000 Gewohnheit und bei dem Rest die Angst vor Veränderungen.
Wie denkt Ihr darüber?
Ich bin kein Beziehungsexperte. Trotzdem ist hier meine Ansicht. Gerne lese ich auch eure Meinungen!
Ich hab mal von einem Typen folgendes gelesen: „Um in eine Beziehung zu gehen, muss man 50 Frauen verführt haben.“ Ob 50 die richtige Anzahl ist? Keine Ahnung. Jedenfalls der Sinn dahinter leuchtet ein: Man muss verstehen was zwischen Mann und Frau abläuft und man muss einen gewissen Einfluss darauf haben. Man muss sich in gewissen Situationen richtig verhalten können, gerade wenn man sich intuitiv gesehen eigentlich falsch verhalten würde. Ich finde es wichtig, dass ein Mann mit Frauen umgehen kann. Es gibt Männer, die lernten das in frühen Jahren, andere haben die Möglichkeit es eben zu lernen. Ich denke das ist eine Grundvoraussetzung für eine Beziehung.
Ich denke die Einstellung, die man gegenüber einer Beziehung hat ist sehr entscheidend. Eine Beziehung kann einen nicht glücklich machen, wenn man ohne sie unzufrieden ist. Und eine Beziehung funktioniert nicht wenns auf dem Geld/Macht/Sex-Erhalten Denken basiert. Wenn es darum geht, etwas aus der Beziehung herauszuholen oder zu erhalten, dann kann es nicht funktionieren. Klar man kann mit bestimmten Tricks und Techniken den anderen manipulieren, aber ich denke das ist nicht der Weg um selber zufrieden zu sein. Das hier klingt logisch, wenn ich es so schreibe. Was ist aber wenn man „verliebt“ ist? Sieht man dann wirklich so klar, was man in einer Beziehung will? Will man zum Beispiel, dass einen die andere Person glücklich macht? Das wäre ja dann auch egoistisch. Und das ist meiner Meinung nach der falsche Ansatz.
Die Lösung sehe ich darin, dass man eben nicht mehr mit einer egoistischen Haltung in eine Beziehung geht. Oder besser gesagt, dass man allgemein nicht mit dieser egoistischen Haltung durchs Leben geht. Ich habe darüber geschrieben in den Stufen des Bewusstseins (hier und hier). Kurz heisst es dort es gebe 3 Stufen, wie man die Welt sehen kann.
1.Man ist hilflos. Einem geschehen Dinge.
2.Man übernimmt die Verantwortung für sein Leben und versucht Geld, Macht und Sex zu erhalten.
3.Man will geben ohne etwas zurückzuerwarten. Man vertraut darauf, dass man trotzdem das erhält was man will. (Diese Keine-Erwartung-Haltung findet ihr in der letzten Mission. Daran arbeite ich im Moment.)
Das soll aber nicht heissen, dass man zuerst in der in die 3. Stufe sein muss, um eine Beziehung einzugehen. Man kann ja auch während einer Beziehung lernen und sich weiterentwickeln. Ich denke mal Leute die seit 50 Jahren wirklich glücklich zusammen sind und von tiefer Liebe sprechen, dass sie sich in der 3. Stufe befinden.
Für mich ist eine Beziehung nicht für immer oder gar nicht. Ich sehe es mehr so: Ich geniesse die Zeit mit jemandem und will dann wieder Zeit mit der Person verbringen. Dann führt es dort hin, wo es hinführen soll. Und wenn es irgendwann auseinandergeht, dann war es nicht für die Katz. Man hatte eine gute Zeit zusammen (andernfalls wäre man ja nicht zusammen gewesen), man hat etwas gelernt und sich weiterentwickelt während der gemeinsamen Zeit (Intimität, Konfliktlösung, Umgang mit Eifersucht, …) und man kann etwas darauslernen wenn es auseinandergeht. Viele positive Dinge, die man sonst nicht gehabt hätte.
Soll man sich also verlieben und eine Beziehung eingehen?
Ja, man soll in eine Beziehung eingehen und man soll sich verlieben. Es ist etwas sehr Schönes und Wertvolles. Aber man soll es tun, weil man es möchte, nicht aus Angst sonst alleine zu sein.
11 Kommentare
David am 28. Juli 2008 um 14:45
Und wenn man die Angst hat allein zu sein? Soll man dann keine Beziehung eingehen? Soll man dann erst seine Persönlichkeit so entwickeln, dass man innerlich so gefestigt ist, dass man auch allein zurechtkommt?
TaM am 28. Juli 2008 um 18:17
Also ich kann mich Logan nur anschließen!
Der weg ist das Ziel!
Und man kann nur lernen!
Wenn man die Angst hat alleine zu sein sollte man sich, meiner Meinung nach, grade auf eine Beizung einlassen, aber wie Logan schon sagt nur wenn man es auch möchte, denn wer weis den schon im voraus wie sich eine Beziehung entwickelt???
Und eine Persönlichkeit entwickelt sich sowieso am besten durch Kontakt mit anderen Menschen!
Das ist meine Meinung!
Gruß
TaM
Logan am 28. Juli 2008 um 23:09
Ich sage hier nicht was „richtig“ und was „falsch“ ist. Es ist lediglich, was ich für richtig halte für mich zum jetzigen Zeitpunkt. Vor fünf Jahren hätte ich ganz anders gedacht und in fünf Jahren denke ich wohl wieder anders.
Letztlich muss jeder selbst entscheiden, was er in dem Moment tun will. Man muss nicht richtig entscheiden. Ich merke bei mir, dass ich manchmal etwas nicht entscheide, weil ich mich fürchte, falsch zu entscheiden. Aber das ist Schwachsinn. Das Nicht-entscheiden frisst einen Haufen Energie. Das Entscheiden gibt Energie, auch wenn es falsch war, denn dann weiss man, dass es falsch war und man kann daraus lernen. Im Voraus kann man es häufig gar nicht wissen.
Also es ist nicht richtig oder falsch eine Beziehung zu haben oder zu wollen. Jeder bestimmt selbst, was er für richtig hält.
Ich freue mich über eure Diskussion!
Andy am 29. Juli 2008 um 08:25
Klar ist es um zu sich selbst zu finden und persönlichkeit zu entwickeln wichtig erfahrungen mit menschen zu machen… Jedoch gibt es Menschen die Keine Beziehung eingehen weil sie gerade eben angst davor haben das die Beziehung bricht und sie verletzt werden könnten… Um mal das gegenteil von tam’s Meinung zu zeigen.
Auch Klar Wer es nicht versucht hat schon verloren aber nur um das mal von der Seite zu sehen..
David am 29. Juli 2008 um 12:08
häufiger Fall bei mir:
Wenn ich in einer „Wochenendrumfickerei“ (entschuldigt die vulgäre Ausdrucksweise, aber sowas gibts) stecke, wundere ich mich über die primitiven Mädchen die heutzutage kreiert werden von perspektivlosen Eltern. Die körperliche Ebene reicht mir viel zu schnell nicht mehr.
Stecke ich in einer Beziehung, erblicke ich Frauen die ich „auch gern mal nehmen würde“, fühle mich eingeengt durch Regeln, etc.
Beides hat was gutes. Ich liebe die Vertrauensbasis und das Gefühl der „Heimat“ in einer Beziehung, ich mag sogar das Gefühl dass die Frau sich jede Sekunde gegen mich entscheiden könnte und ich mich gegen sie, und sie trotzdem bei mir ist und ich bei ihr… Das ist sowas wie ein Versprechen, ach keine Ahnung wie ich das ausdrücken soll.
Beziehung ohne Liebe? No way.
Ich bin absolut pro Liebe. Ich fühle auch lieber extrem positive und negative Empfindungen als gar nichts.
Andy am 29. Juli 2008 um 13:44
Das eingeengte durch eine Beziehung macht mir auch manchmal ganz schöne Probleme..
Sind das konzequentzen oder bedinungen die man in einer Beziehung eingebem muss?
Was ich mir dann auch wieder denk ist das dass wie David sagt heute fast nur noch „stumpfsinnige“ Frauen rumlaufen ( betonung auf fast @ alle Frauen hier ) und wenn man dann mal eine gefunden hat die es wirklich Ernst meint vertut man sich die Chance auf eine anständige & evtl. Lang haltende Beziehung durch selbstverschulden weil man an den einschränkungen zu beisen hat…
David am 29. Juli 2008 um 17:54
Genau das mein ich… Ich glaube man muss die Einschränkungen selbst regulieren… ich mein, der Mann ist im Endeffekt der „Rudelführer“! Wir müssen einfach Standarts setzen, mit denen man langfristig leben kann. Wenn die Frau es nicht kann, war sie die Falsche. ich meine damit keine „gangbangfantasien“ oder so, sondern einfach sachen die ganz simpel sind… Meine Ex wollte mir verbieten, Polohemden zu tragen weil sie der Meinung war dass sie mir nicht stehen… Wer sich da einmal drauf einlässt verfängt sich in dem Netz.
TaM am 29. Juli 2008 um 18:56
@ Andy was du weiter oben sagst ist ganz richtig!
Also das es Leute gibt (Männer wie Frauen) die aus Angst vor Verletzung sich nicht binden wollen! Nur ist mir das suspekt den die finden ja dann nie den Partner der sie nicht verletzt!
@Davit
Ich kann mich deiner nur anschließen!
Nur gebe ich zu bedenken das diese Regeln die man sich meist selbst auferlegt, ja nirgends niedergeschrieben oder festgelegt sind!
Deshalb würde ich sagen wenn ihr Problehme mit Regeln hab sprächt mit eurem Partner darüber!!!!
Der wird euch wenn er euch vertraut auch Freiheiten lassen!
Das ist aber wieder nur meine Meinung 🙂
Gruß
TaM
Die Community hier ist der Hammer!!
Andy am 29. Juli 2008 um 20:44
Zitat by gofeminin ( ging auch um das Thema Beziehung):
„erstmal kann man einer Frau nicht genug freiraum gewähren, denn sie bestimmt ihren freiraum selbst und nicht du!“
Damit ist die vertrauensaussage meiner Meinung nach auch wieder dahingestellt…
Was soll man davon halten .. Der Mann als „Rudelführer“?
Was will die Frau mit dieser Aussage ausdrücken?!
Wie geht man(n) mit diesem verhalten um?
Andy
( die community is echt Super & sehr lehrreich 😉 )
Bliss am 10. August 2008 um 17:21
Biologisch gesehen macht es sehr viel Sinn, dass mann sich verliebt… es nimmt einem die Lust mit anderen Frauen herumzumachen und ermöglicht damit der Frau den Mann auszutesten.
Allerdings bringt das verlieben aus der Sicht des Mannes viele Unanehmlichkeiten – vorallem die beschränkte Urteilfähigkeit. 🙂
Ich persönlich mag es mich zu verlieben – muss dann aber jedensmal viel Energie aufwenden um nicht Fehler zu machen, die ich danach bereue.
Tja, so ist es halt mit körpereigenen Drogen. *lol*
oudeis am 30. November 2008 um 22:12
@“Also ich frage mich mittlerweile ob es überhaupt Sinn macht sich zu verlieben ( ok man kann es sich nicht aussuchen es kommt, wenn es kommt )“ (am Anfang des Artikels)
Ich weiss nicht..Ich denke man kann seine Gefühle soweit unter Kontrolle haben das man sowas bewusst entscheiden kann.
Wenn man ehrlich zu sich selbst ist kann man zwischen niederem Verlangen und echter Zuneigung/Sympathie unterscheiden.
Man muss immer seine Gefühle hinterfragen/sich „von der Seite beobachten“.
Was sieht man dann? Ein brünftiges Männchen oder einen Geist der seinesgleichen gefunden hat..;-)
Hat man die Reife, merkt man beim Kennenlernen anderer Leute nach einiger Zeit intuitiv, mit wem man es zu tun hat und ob die Persönlichkeit einem sympathisch ist.
Eventuell schließt das „Kennenlernen“ auch gewisse Dinge mit ein, unbestreitbar, aber denke man braucht sowas nicht zu übereilen. Sex bleibt halt „nur“ die schönste Nebensache der Welt. Man muss seine Prioritäten kennen.
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