Dieses Buch zog mich voll in seinen Bann. Ich konnte es fast nicht mehr aus den Händen legen.

Sott Peck arbeitet als Psychotherapeut und schildert in seinem Buch verschiedene Beispiele aus der Praxis.

Ein Kind erhielt Schwierigkeiten in der Schule und war depressiv. Im Gespräch merkte er, dass das Übel von dessen Eltern ausging. Als er jedoch die Eltern darauf ansprach, redete er an eine Wand. Sie sahen nicht was er meinte, stritten alles ab und schoben alles auf ihr Kind, da dieses ja die Probleme hatte. Peck konnte in diesem Fall verfügen, dass das Kind bei einer Tante wohnen sollte und nach einiger Zeit kehrte Besserung ein.

Ein anderer Fall handelt von einem Ehepaar, wobei der Mann vollkommen unselbständig war. Er überliess alles seiner Frau. Er konnte nicht mehr arbeiten und war unfähig alleine aus dem Haus zu gehen. Die beiden bildeten eine Art Symbiose. Er war hilflos und überliess alles ihr. Sie war jene, die die „Bürde“ auf sich nahm. Er brauchte sie. Sie brauchte ihn. Peck versuchte den beiden das zu erklären, dass sie beide lernen müssten selbständig zu sein, aber er stiess auf taube Ohren.

In einem anderen Fall beschreibt Peck eine Frau mit einer Spinnenphobie (panische Angst vor Spinnen). In den wöchentlichen Sitzungen über Jahre stellte sich heraus, dass die Frau abhängig war von ihrer Mutter. Sie war im Spinnennetz ihrer Mutter gefangen. Langsam konnte er ihr helfen, sich daraus zu befreien und selbständig zu wohnen.

Peck stellte nun die Frage, woher es kommt, dass verschiedene Menschen auch mit seiner Hilfe ihre eigenen Verhaltens- und Denkmuster nicht erkennen und damit auch nicht über sie hinauswachsen konnten. Diese Menschen waren nicht in der Lage ihre eigenen Lügen zu entlarven und blieben in ihnen gefangen.

Peck begründet es mit dem Bösen. Er sagt: wo immer das Böse ist, dort ist auch eine Lüge.

Er charakterisiert das Böse/Lügen so:

  • destruktives Beschuldigen eines Sündenbockes, oftmals sehr subtil.
  • Nicht akzeptieren von Kritik
  • Eitelkeit und Selbstbewunderung (Narzissmus)
  • Besorgnis über sein Image
  • Nicht wahrhaben wollen von eigenen Hass- oder Rachegedanken
  • Doppelzüngigkeit vor allem unter Stress

Das einzige Gegenmittel gegen das Böse ist Liebe.

Ich frage mich, wieviele Lügen ich selbst mit mir herumtrage, die ich noch nicht erkannt habe. Es sind ja nicht offensichtliche Lügen, sondern es sind Lügen, die durch vernünftig klingende Ausreden und Begründungen verdeckt sind. Wieviel davon ist überhaupt möglich, selbst zu erkennen? Was könnte mir ein Psychotherapeut helfen?

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