Vor etwa einem Jahr fand ich den zweiten Zeitgeist Film Addendum. Er beschreibt wie unser Geldsystem funktioniert, welche Auswirkungen es hat und anschliessend diskutiert er ein neues Gesellschaftssystem, das die Mängel behebt.

Hier ist ein Link zur deutschen Version von Addendum.

Wie gesagt schaute ich den Film vor einem Jahr das erste mal. Er beeindruckte mich total. Ich dachte dass unser Geldsystem „böse“ sei und die Leute, die es erfunden haben ebenfalls und man müsse etwas dagegen tun.

Ich hatte den Film als sehr gut in Erinnerung. Gestern schaute ich ihn erneut und war etwas enttäuscht. Der Film langweilte mich eher ein bisschen. Nicht dass ich ihn schlecht fand, ich finde er vermittelt ein paar sehr gute Ideen. Aber es interessierte mich irgendwie nicht mehr wirklich.

Leute könnten mir jetzt schreiben, ich hätte eine „scheiss egal“ Einstellung erhalten. Ich sei abgestumpft und hätte keine Gefühle mehr. Ich müsste mich um das Wohl der Menschheit kümmern. Ich sei ein schlechter Mensch usw.

Mir wurde bewusst, warum mich der Film nicht mehr packte:

Ich hatte mich persönlich weiterentwickelt und deshalb hatte ich das Interesse verloren.

Stell dir einen kleinen Jungen vor, der im Sandkasten spielt. Das Spielen freut ihn und es interessiert ihn. Ein paar Jahre später geht er in die Schule und irgendwann hat er keine Lust mehr im Sandkasten zu spielen.

Ist er deshalb abgestumpft, gefühllos oder ein schlechter Mensch geworden?

Natürlich nicht. Er ist eben älter und reifer geworden.

War es dumm von ihm, eine Zeit lang im Sandkasten zu spielen und sich daran zu freuen?

Nein, natürlich auch nicht. Es war eben normal für ihn 615-544-0810 , sich dafür zu interessieren.

Wenn nun ein Erwachsener mit dem Jungen im Sandkasten darüber diskutieren würde, warum der Erwachsene nicht im Sandkasten spielen möchte, wie würde der Erwachsene es erklären?

Er könnte vermutlich nicht viel mehr darüber sagen, als dass er eben keine wirkliche Lust dazu verspürt. Aber der Versuch, den Jungen dazu zu bringen, so dass dieser keine Lust mehr hätte, würde wohl kläglich scheitern.

Warum?

Weil das Sandkasten-Spielen für den Jungen vollkommen natürlich ist in dem Moment. Es ist in Ordnung und es braucht nicht anders zu sein. Weder ist es für den Jungen nützlich damit aufzuhören, noch ist es für den Erwachsenen nützlich, dass der Junge damit aufhört. Alles ist in Ordnung wie es ist!

Mir ist jetzt einmal mehr klar geworden, dass ich Männern, die mich fragen, wie sie ihre Ex zurückgewinnen können, nicht direkt helfen kann. Für mich ist es uninteressant die Ex zurückhaben zu wollen. Es interessiert mich schlicht nicht. Genauso wie es mich nicht interessiert im Sandkasten zu spielen. Es ist nichts schlechtes daran, aber ich interessiere mich nicht dafür.

Aber der Versuch, den Männern klarzumachen, dass das nicht interessant sei, muss scheitern. Also sage ich ihnen, was sie tun sollen, nämlich ihr Leben leben, das tun was sie wollen, andere Frauen kennenlernen usw. Dabei erhoffe ich mir, dass sie das auch wirklich tun und sich dabei selbst weiter entwickeln. Sie werden reifer und plötzlich erkennen sie, dass sie gar nicht mehr daran interessiert sind, ihre Ex zurückzugewinnen.

Sind die Männer deshalb jetzt abgestumpft? Nein.

Haben sie etwas vorgetäuscht oder sind zu jemand anderem geworden? Nein.

Sie sind mehr zu sich selbst geworden. Sie wissen mehr was sie wollen. Sie haben weniger Angst, was andere darüber denken. Sie sind mehr im jetzigen Moment präsent. Sie können mehr geniessen, was jetzt ist. Sie können mehr wertschätzen, was sie haben.

Das ist Persönlichkeitsentwicklung!

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