Evolution: Wir fühlen wenn der richtige Partner daherkommt
Geschrieben von Logan am 17. Dez 2007Es ist schon lange her, da lernte ich in der Schule etwas über Gene und Evolution. Ich lernte es und fand es spannend. Aber nie hätte ich gedacht, dass ich das wieder brauchen könnte, um Frauen zu verstehen.
Unsere Gene sind der Bauplan für einen Menschen. Die Gene sind verantwortlich für das Aussehen, die Statur und für das Verhalten des Menschen. (Einverstanden, ein Teil des Verhaltens kommt aus der Erziehung und anderer Programmierung. Darauf gehe ich im Moment nicht ein.) Der Mensch ist also eigentlich die Überlebensmaschine für seine Gene. (Interessierte lesen „The selfish gene“ von Richard Dawkins)
Darwin sprach vom „survival of the fittest” – “Überleben des Fittesten“. Jener, der am besten an die Umwelt angepasst ist, wird überleben. Man könnte sagen, jener mit den besten Genen überlebt, da die Gene ja der Bauplan für den Menschen sind.
Jene die Überleben, das heisst die ihre Gene an die nächste Generation weitergeben können, haben gute Gene, die anderen sterben aus. Es gibt eine Bedingung dass Gene an die nächste Generation gelangen können: Das Lebewesen muss mindestens solange überleben, bis es einen Partner gefunden hat, mit dem es die Gene weitervererben kann.
Damit die eigenen Gene an die nächste Generation gehen können und diese wiederum an die nächste, ist es vorteilhaft, wenn der Partner möglichst gute Gene besitzt.
Bisher sagte ich im Grunde folgendes: Um sich fortpflanzen zu können, brauchen wir gute Eigenschaften bzw. gute Gene und wollen Partner mit guten Eigenschaften bzw. guten Genen.
Schauen wir uns nun die Gene an. Sie sind verantwortlich für unsere Eigenschaften und werden von Generation zu Generation weitergegeben. Was passiert nun mit den Genen im Laufe der Zeit? Oder besser: welche überleben?
Wenn nun Männer bestimmte Eigenschaften an Frauen mögen, die zur Fortpflanzung förderlich sind, dann werden auch die männlichen Nachkommen diese Eigenschaften an Frauen mögen und die weiblichen Nachkommen werden diese Eigenschaften selbst besitzen.
Eigenschaften die Männer an Frauen mögen, die der Fortpflanzung nicht dienlich sind, werden bei Frauen in der nächsten Generation weniger oft vorkommen und die Anzahl der Männer die diese „schlechte“ Eigenschaft mögen, wird ebenfalls reduziert.
Natürlich verhält es sich genauso mit „guten“ und „schlechten“ Eigenschaften von Männern, die Frauen mögen oder nicht mögen.
Das Interessante daran finde ich, dass nicht nur die Eigenschaften selbst gut oder schlecht sein können, sondern auch die Vorlieben für diese Eigenschaften.
Man könnte sagen, dass die Kriterien für die Partnerwahl in unseren Genen festgehalten ist. An Hand der Gene wird unser Gehirn gebaut. Unser Gehirn funktioniert nun so, dass wir automatisch einen Partner mit guten Genen wollen. Das ist fest in uns einprogrammiert.
Männer wollen gesunde Frauen, die gesunde Kinder zur Welt bringen können. Frauen wollen Männer, die für ihr Überleben und das der Kinder sorgen können.
Dies ist vom Verstand her einleuchtend. Das „Wollen“ geht jedoch viel tiefer:
Es ist nicht so dass, Frauen vom Verstand her einen Mann wollen, der für ihr Überleben und das der Kinder sorgen kann. Aber die Frauen, die sich so verhalten und sich mit solchen Männern zusammentun, werden ihre Gene besser an die nächste Generation weitergeben können. In der nächsten Generation werden dann automatisch mehr Frauen sein, die sich so verhalten.
Seit es Menschen gibt, läuft nun schon dieser Prozess des Weiterreichens der Gene an die nächste Generation. Die männlichen und die weiblichen Vorlieben passten sich an diejenigen Eigenschaften des anderen Geschlechts an, das der eigenen Reproduktion hilft.
Das heisst beide Geschlechter können sehr gut erkennen, ob jemand vom anderen Geschlecht gute Gene hat.
Wie erkennen wir gute Gene? Es löst Gefühle in uns aus.
Eine Frau überlegt sich im ersten Moment nicht, ob der Mann wohl ein guter Vater für ihre Kinder wäre. Und ein Mann überlegt sich nicht, ob die Frau gesund ist und das richtige Taille-Hüft Verhältnis hat. Trotzdem wissen beide unmittelbar, ob sie interessiert sind oder nicht. Sie fühlen es sofort.
Vielleicht fragt ihr euch jetzt, was denn nun die guten Eigenschaften sind und welche Gefühle ausgelöst werden. Dazu später…
9 Kommentare
Jagolina am 17. Dezember 2007 um 19:48
„Wie erkennen wir gute Gene? Es löst Gefühle in uns aus.“
Hier komme ich wieder mit meinen Pheromonen und der Körperchemie.
Es ist erwiesen, dass wir unbewusst olfaktorisch wahrnehmen können, ob der Genpool des anderen den unseren sinnvoll ergänzen würde.
Tief in unserem Inneren wählen wir nämlich halt doch den Partner, mit dem wir uns möglichst optimal fortpflanzen können.
Und optimal bedeutet in diesem Fall, dass seine Gene möglichst unerschiedlich zu unseren sind bzw. dass er andere Antikörper hat, die unsere ergänzen und dem Kind somit die größte Lebensfähigkeit bieten.
Interessant ist dabei eine wissenschaftliche Studie, über die ich mal gelesen habe (und zwar im GEO Sonderheft: LIEBE):
Bei Frauen, die die Pille nehmen, wird dem Körper ja suggeriert, dass er bereits schwanger ist und daher kommt es zu keinem Eisprung (fiese Verarsche). Diese Frauen suchen eher Partner, deren Gene ihren eigenen ähnlich sind. Denn das bedeutet Familie! Und wenn eine Frau schwanger ist, dann bietet die Familie den größten Schutz für den Nachwuchs.
Nimmt die Frau jedoch keine Pille, dann tendiert sie wie oben beschrieben zu Männern, deren Gene ihre eigenen ergänzen.
Ich habe im Bekanntenkreis leider schon mehrfach erlebt, dass sich Paare, die jahrelang glücklich waren und dann heiraten, ein Jahr nach der Hochzeit getrennt haben.
Möglicherweise liegt das ja daran, dass sie dann die Pille abgesetzt hat.
DAS wäre auch mal eine Studie wert.
Ich weiß jedenfalls, dass es sehr wichtig für mich ist, dass ich mein Herz „gut riechen“ kann. Ja, sein Körpergeruch (und ich meine jetzt nicht Schweiß) macht mich wuschig und das kann nun wirklich nicht jeder Mann bei mir erreichen ;o).
Logan am 18. Dezember 2007 um 13:07
Interessante Beobachtung! Vor allem jene, wo die Frau die Pille absetzte und danach ihren Partner „nicht mehr riechen konnte.“
Sicher hat vieles Unterbewusste einen Einfluss. Dinge die wir nicht so bewusst wahrnehmen. Visuelles, auditives, kinästhetisches, olfaktorisches und gustatorisches (unsere 5 Sinne).
Ich komme dann mit einer anderen Begründung…
Frauen verstehen » Evolution: Egoistische Männer sind sexy am 21. Dezember 2007 um 21:07
[…] Evolution: Wir fühlen wenn der richtige Partner daherkommt […]
Nobhill am 26. Dezember 2007 um 21:14
>>>…Frauen wollen auf jeden Fall sexuell befriedigt werden, auch wenn sie es nicht zugeben..wenn sie sexuell befriedigt sind, wollen sie auch keine teuren materiellen Geschenke (Diamantring, LV-Taschen, Ferrari,…)<<<<<
Logan am 28. Dezember 2007 um 14:46
Nobhill, die Frage ist: Was braucht es, damit eine Frau Sex überhaupt Sex will? Und ja hier bin ich einverstanden: Die teuren materiellen Geschenke helfen nicht dabei…
Frauen verstehen » Sexuelle Anziehung und Wohlfühlen am 28. Dezember 2007 um 22:31
[…] Evolution: Wir fühlen wenn der richtige Partner daherkommt […]
Simonius am 3. Februar 2008 um 17:27
Ich schreibe ziemlich selten Kommentare in Blogs, aber da ich deinen Blog wirklich toll finde und ihn auch regelmaessig lese, wollte ich einfach mal ein Kommentar schreiben und sagen,dass dein Blog spitze ist
Logan am 4. Februar 2008 um 01:12
Danke Simonius, du hast meinen Tag gemacht!
melanie am 12. Februar 2008 um 16:35
Männer stehen immer im pinkeln, röpsen, furzen und sind einfach nur unhygenisch
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