Ich beschrieb kürzlich, dass für mich der Alpha-Mann jener ist, der nur eine Win-Win-Situation zulässt.

Als Antwort kam dann, wenn einem eine Frau gefiele, so müsse man mehr den Alpha raushängen.

Ich sehe schon, dass diese Antwort sinnvoll erscheint. Ich sage hier im Blog ja immer man solle dominant und stark sein. Also sollte man doch bei einer Frau, die einem gefällt besonders stark und dominant sein.

Aber die Einstellung hinter dieser Antwort ist ein Problem!

Wenn man besonders stark und dominant sein will, weil die Frau einem gefällt, so ordnet man sich der Frau bereits unter! Man versucht das richtige zu machen. Man versucht sie rumzukriegen. Man reagiert auf sie. Man will sie beeindrucken.

Natürlich klappt das ein bisschen. Wenn man sich krasser verhält als man wirklich ist, so reagieren viele Frauen mit einem Lachen und hauen einen auf den Unterarm. Sie interessieren sich für einen.

Aber was jetzt? Hält man nun seine „krasse“ Maske aufrecht? Wann soll man nun der Frau sagen, dass man sie eigentlich doch mag? Wann soll man sie doch berühren? Oder soll man die Maske behalten und weiter krass sein?

Nun ist man in einem Dilemma. Für viele Männer ist es von nun an fast unmöglich ohne die vielen vorgegebenen Aufreisser-Routinen, Sprüche, Strategien und Tricks zu „überleben.“ Man verstellte sich am Anfang und nun muss man sich weiterhin verstellen und versuchen den ersten Eindruck, den man machte beizubehalten. Auf diese Weise ist die ganze Verführung etwas sehr Kompliziertes. Man muss genau zum richtigen Zeitpunkt das richtige sagen und tun. Und wenn das nicht klappt, so muss man besser werden. Man muss mehr üben und man braucht mehr Sprüche, mehr Routinen und mehr Tricks.

Ich will ja nicht sagen das sei verkehrt, ich verhielt mich auch einige Zeit so. Und im Nachhinein war das wohl gut, denn mit der Zeit lernte ich, welche von diesen Verhaltensweisen für mich natürlich sind und welche nicht. Also nichts gegen dieses Vorgehen.

Aber wenn man sich das so überlegt, ist dieses Verhalten wirklich krank! Man verwendet irgendwelche Tricks damit eine Frau auf einen steht, die auf natürliche Weise nicht auf einen stehen würde. Nun muss man selbst dieses aufgesetzte Verhalten die ganze Zeit durchziehen.

Seht ihr wie unsinnig das ist?!

Das ist doch nicht, was man will! Man will doch nicht eine Freundin, bei der man sich nicht einfach so aufführen kann, wie man das selbst möchte! Man will doch sich selbst sein!

Aber nun, wo man schon die ganze „Arbeit“ getan hat, nun will man die Frau auch behalten und ganz für sich gewinnen. Und wenn die Frau nicht immer schön mitspielt, so arbeitet man sich immer mehr in eine Abhängigkeit von dieser Frau hinein, die eigentlich gar nicht passt.

Seht ihr, warum man überhaupt in dieser dummen Situation landete?

Weil man sich ganz am Anfang verstellt hat! Klar, man wollte sie ja rumkriegen. Aber man machte die ganze „Arbeit“ weil man nicht einsehen wollte, dass die Frau gar nicht passt! Was soll das denn? Einer Frau nachrennen die nicht passt und dabei all die merkwürdigen Verhaltensmuster aufsetzen, die nicht zu einem selbst passen?

Es wäre viel einfacher gewesen, ganz am Anfang das zu tun, was man selbst wollte und schlicht zu schauen, ob man die Frau mag. Ohne Verlustangst! Verlustangst?! Angst eine Frau zu „verlieren“ die nicht passt?!

Ich hoffe es ist nun einleuchtend, warum ich sage der Alpha ist jener, der die Win-Win-Situation will und sich nur darauf einlässt.

Im Grunde ist es ja wirklich einfach. Wenn man seinen eigenen Werten – zum Beispiel der Win-Win-Situation – treu bleibt, so läuft man normalerweise nicht in die blöden Situationen hinein. Das passiert nur, wenn man seine eigenen Werte verrät.

Was soll es also heissen, „mehr den Alpha raushängen“? Mehr sich selbst sein? Das geht doch nicht. Man ist sich selbst. Und genau das muss das Ziel sein: Sich selbst sein! Und um das zu lernen, macht es Sinn mit anderen und neuen Verhaltensmuster zu experimentieren. So lernt man, was zu einem passt und was nicht. Man durchbricht die eigenen eingefahrenen Verhaltensmuster, die gar nicht wirklich zu einem selbst passen.

Wenn ich sage, man solle stark und dominant sein, so meine ich damit stark und dominant für seine eigenen Werte und für sich selbst einstehen.

Nun denkt ihr sicher, ja aber wenn ich krasser bin, so bumse ich mehr. Klar, kann sein. Und wenn man mehr übt, so bumst man noch mehr. Auch das stimmt wohl. Das ist ja auch in Ordnung. Aber irgendwann müsst ihr trotz allem merken, wer ihr seid, was ihr wollt und welches eure Werte sind. Dann werdet ihr mehr innere Zufriedenheit haben und nicht mehr unbedingt möglichst viele Frauen ins Bett kriegen wollen. Oder überhaupt irgendwelche Frauen, die nicht eure Werte teilen. Dann wollt ihr lieber eine die passt. Und ihr verzichtet gerne auf all jene die nur Ärger machen.

Wir Männer haben immer das Gefühl etwas zu verpassen. Eine schöne Frau zu verpassen. Aber sie „versprechen“ einem immer etwas, das sie nicht halten können. Sie sehen so schön aus. Sie wirken so toll. Aber sie sind es dann doch nicht ganz. Sie können die (unmöglichen) Erwartungen nicht erfüllen. Und doch begehren wir sie immer wieder. Und sie halten wieder nicht, was sie versprochen haben. Und dieses endlose Rennen geht weiter…

Neue Frauen jagen oder erobern und besser werden und mehr und schönere erobern ist nicht die Lösung. Dieses Spiel kann nie an ein Ende führen!

Wenn ihr wisst, wer ihr seid und was eure Werte sind, dann kommt auch die Angst etwas zu verpassen an ein Ende.

Oje, ich komme mir so schulmeisterlich vor. Das will ich aber gar nicht. Geniesst eure Reise!

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